Wenn Kinder bei ihren Angehöri­gen nicht in Sicherheit leben kön­nen, hat das verschiedene Grün­de. Ob Eltern versterben, Familien ihr Zuhause verlieren und auf der Strasse landen, oder Gewalt und Alkohol eine Rolle spielen – fest steht: Die Kinder brauchen Hilfe.

Wir fangen diese Kinder auf und bringen sie an einen siche­ren Ort, wo wir uns liebevoll um sie kümmern. Ein Beispiel dafür ist unsere Notunterkunft Casa Mi Esperanza in einem sehr armen Teil von Honduras.

Die Geschichte von *Levi und *Rina

Tränenüberströmt und ganz alleine sitzt der zweijährige Levi auf dem heissen Asphalt, als ihn die Polizei findet. Weit und breit ist niemand, der für ihn verantwortlich ist, niemand, der nach ihm sucht. Und es ist nicht das erste Mal. Seine Mutter ist von Geburt an taub, kann nicht sprechen und hat schwere psychische Probleme. Sie verbringt den Tag auf der Strasse, wo sie den Müll nach rezyklierbaren Flaschen und Dosen durchsucht. Wegen ihrer psychischen Probleme kann sie nicht auf ihre Kinder auf­passen und sie geraten immer wie­der in grosse Gefahr.

Deshalb bringt die Polizei Levi an diesem Tag im Jahr 2020 in unsere Notunterkunft Casa Mi Esperanza in Honduras. Wir nehmen Levi sofort bei uns auf. Und wir forschen nach: Dabei finden wir heraus, dass Levi eine sechsjährige Schwester hat. Auch sie ist bei ihrer Mutter nicht sicher. Sie wird verstört hinter dem Haus gefunden. Bei Verwandten können Levi und Rina nicht bleiben, da die Mutter oft aggressiv wird und nie­mand weiss, wozu sie fähig ist.

Casa Esperanza, ein sicherer Ort für gefährdete Kinder

Als Levi und Rina bei uns einziehen, sind sie sehr schüchtern und zurückgezogen. Sie trauen sich kaum zu sprechen. Dank der liebevollen Betreuung gewinnen die beiden Zuversicht!

Heute lieben sie es, mit den anderen Kindern zu spielen. Dabei merkt man stets, wie stark das Band zwischen Levi und Rina ist. Sie sind sich die nächsten Menschen auf der Welt und dürfen keinesfalls getrennt werden. Wenn Kinder unter solchen Um­ständen zu uns kommen, versuchen wir auch den Müttern zu helfen. Ziel ist es, ein sicheres Umfeld zu schaf­fen, in das die Kinder heimkehren können. Ist das nicht möglich, wer­den sie Teil unserer Kinderdorf-familie, wie Levi und Rina.

Unsere Notunterkunft Casa Mi Esperanza in Honduras ist ein sicherer Hafen für Kinder, die grosser Gefahr ausgesetzt sind, auf der Strasse leben, oder Opfer von Gewalt wurden.

So helfen wir den Kindern und Familien in den Gemeinden!

Nachbarschaftshilfe ist zen­traler Bestandteil unserer Arbeit. So können wir Familien helfen, bevor sie zerbrechen und verhindern, dass die Kinder ein neues Zuhause brauchen. In unseren Kindertagesstätten kümmern wir uns um Kinder al­leinerziehender Mütter, damit sie arbeiten oder eine Ausbildung machen können. In unseren Schulen bekommen die Kinder, die in unseren Familienzen­tren leben, eine gute Ausbildung. Mit ihnen lernen arme Kinder aus den Nachbargemeinden.

Wenn Kinder in ihrem Umfeld stark gefährdet sind, fangen wir sie in Notunterkünften auf. Während sie bei uns in einem familiären Umfeld in Sicherheit sind, klären wir ab, ob es ein Zuhause gibt und ob die Kin­der zurückkehren können. Wenn das nicht möglich ist, neh­men wir die Kinder in unseren Familienzentren auf, wo sie Teil der NPH Familie werden. In den Kliniken unserer Familienzen­tren betreuen wir ebenso die Men­schen aus den Gemeinden. Bitte machen Sie unsere wichtige Hilfe weiterhin möglich!

Levi
DANKE!

*Die Namen der Kinder wurden geändert, um ihre Privatsphäre zu schützen.